INTEND ist an der Entwicklung eines GIS basierten Expertensystem für das SALAM2-Projekt beteiligt.
Das Wasserdefizit im Nahen Osten steigt. Bereits aktuell nicht mehr aus eigener Kraft zu bewältigen, stehen Palästina und Jordanien vor einem zusätzlichen Wasserbedarf von über 700 Mio. m³ pro Jahr. Die knappen Süßwasserreserven der Region sind nahezu erschöpft, die lebenswichtigen Grundwasserressourcen stark übernutzt sowie durch Versalzung qualitativ beeinträchtigt. Die Lösung des Problems sieht die vom BMBF geförderte SALAM-Initiative im Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen sowie Transfer des entsalzten Wassers zu regionalen Bedarfszentren. Ziel der zweiten Projektphase ist die Entwicklung einer multilateral getragenen, grenzüberschreitenden Wassertransferstrategie auf Grundlage des IWRM-Konzeptes, von der trotz politischer Spannungen alle Parteien profitieren.
Anhaltende politische Spannungen erschweren eine gemeinschaftliche Bewirtschaftung der nahezu vollständig ausgeschöpften Süßwasserressourcen im Nahen Osten. Palästina und Jordanien sind nunmehr auf externe Wasserressourcen zur Deckung des eigenen Bedarfs angewiesen. Israel hingegen investiert seit etwa 20 Jahren massiv in den Bau von Anlagen zur Meerwasserentsalzung (MWE), die heute mehr als 700 Millionen m³ Süßwasser produzieren. Damit kann Israel, zusammen mit der Wiederverwendung von Abwasser, Wasserkrisen vermeiden und die Auswirkungen des Klimawandels abfangen.
Die SALAM-Pilotstudie, vom BMBF als Teilvorhaben des Forschungsprojektes SMART-MOVE von 2015 bis 2018 gefördert, zeigte, dass die enormen Wasserdefizite Palästinas und Jordaniens allein durch MWE gedeckt werden könnten. SALAM präsentierte im Rahmen der Pilotstudie fünf Wasserproduktions- und Wassertransferoptionen, basierend auf der MWE an Standorten am Mittelmeer und Roten Meer, die das quantitative Wasserproblem der Region lösen würden.
SALAM 2 knüpft direkt an diese Ergebnisse an. Ziel ist die Entwicklung grenzüberschreitender integraler Wassertransferstrategien zur Lösung des Wasserdefizitproblems der Region. Das Vorhaben liefert weiterhin Beiträge zur Anpassung an den Klimawandel, Rehabilitierung von Ökosystemen, Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) sowie zur Sicherung der politischen Stabilität.
Kategorien: