Der Markt der Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) hat in den letzten Jahren starke Wachstumszahlen vorgelegt. Auch die Firma INTEND Geoinformatik GmbH, die im März 2000 gegründet wurde, konnte diesem Wachstumstrend folgen. Das Unternehmen startete mit zwei Mitarbeitern und beschäftigt heute 47 Kollegeninnen und Kollegen. Vor 20 Jahren wurde allerdings nur bei großen Organisationseinheiten wie den Staats- und Landesforsten in die Geoinformatik investiert. Zur Entwicklung erster branchenspezifischer Lösungen kam es im Rahmen einer Forstkooperation verschiedener Landesforstverwaltungen. Auf der Basis der Esri Technologie kam hier auch ein Desktop-System zum Einsatz, das INTEND auf der Basis von ArcGIS in enger
Zusammenarbeit mit diesen Organisationseinheiten konzipierte und entwickelte. Fachlich unterstützen die Applikationen Themenkomplexe wie die Forsteinrichtung, die Forstorganisation, Schutzgebiete, Wegeinformationen, Naturschutz aber auch Ökokonto und Kompensation. Parallel zur Client-Server-Technologie wurde ab 2001 ein Prototyp für eine webbasierte Lösung programmiert, die bei Landesforstbetrieben zum Einsatz kam. Aufder Basis von Esri Technologie wurde
diese ständig weiterentwickelt. Sie dient heute als webbasiertes betriebliches Geoinformationssystem mit verschiedenen Fachapplikationen wie Wirtschaftsplanung, Holzpolterlogistik, Jagd und anderen flächenbezogenen Informationssystemen. Mobile Applikationen offline Forstwirtschaft findet in der Fläche statt, auf Grund der schwachen Netzabdeckung im Wald haben webbasierte GIS Applikationen derzeit noch keine Perspektive, Geodaten müssen mit mobilen Applikationen offline bereitgestellt werden. INTEND unterstützt mit mobiler Technologie derzeit bundesweit ca. 6.000 Akteure in den Landes- undStaatsforsten, im Privat- und Kommunalwald sowie in der Holzindustrie. Im Laufe der Jahre sind so viele Fachverfahren für beliebige Endgeräte auf Basis von Windows, IOS und Android entstanden. In der Holzwirtschaft nutzen namhafte Unternehmen die Technologie zur mobilen Holzerfassung und zur Polterverortung. Die Lösung für den Privat-und Kommunalwald, der „Waldinfoplan“, basiert ebenfalls auf dieser Technologie. Eine mobile Holzerfassung und eine leistungsstarke GIS-Applikation und eine Warenwirtschaft unterstützen das operative Geschäft von der Inventur über die Planung bis zum Holzverkauf. Förderprojekte INTEND war bzw. ist in eine Vielzahl von Förderprojekten eingebunden, die unterschiedliche Themen entlang der Wertschöpfungskette im Cluster Forst und Holz fokussieren. Mithilfe dieser Forschungen konnte INTEND das umfangreiche Expertenwissen im Bereich der GIS-basierten Mobil- und Portaltechnologie erweitern, dieses Wissen kann es nun als Technologiepartner in weitere Projekte einbringen. Herausforderungen Die Planbarkeit von forstwirtschaftlichen Maßnahmen kann heutzutage nicht mehr ausschließlich auf der Basis einer zehnjährigen Forsteinrichtung erfolgen. Schadensereignisse verlangen vielmehr eine ständige Momentaufnahme einzelner Waldflächen, um die aktuelle Situation beurteilen zu können. Satellitentechnologie bietet hier Möglichkeiten der zusätzlichen Informationsgewinnung: Baumhöhen, Baumarten, der Kronenschlußgrad, die Hangneigung und -exposition einer Fläche sowie Waldwege und Hindernisse sind Informationen, die sich durch entsprechende Bildverarbeitung bestehender oder noch unbekannter Flächen ermitteln lassen. Speziell die schadensbedingte Flächenveränderung (change detection) wird an Bedeutung gewinnen und mit der Möglichkeit der Flächenbefliegung konkurrieren. Kleine Flächen lassen sich heute auch mit Koptern (unmanned aerial vehicle – UAV) erkunden, deren Bildaufnahmen ebenfalls einen Baustein der Fernerkundung darstellen. Sensortechnik erlaubt eine zeitsparende Erfassung der Stärkeklassen eines Bestandes, entsprechende Technologie bewegt sich aber noch nicht auf einem Preisniveau, dass den Einsatz in der Forstwirtschaft nahelegt. Große Unternehmen der Maschinentechnologie untersuchen die Möglichkeiten der Erweiterung der Realitätswahrnehmung (augmented reality) auf Brillen und Sichtscheiben, um so Prozessabläufe zu unterstützen, indem diese Informationen nicht auf separaten Geräten abgerufen werden müssen. In eine ähnliche Richtung zielt die Spracherfassung von Informationen, die allerdings eine strukturierte Eingabe für die Weiterverarbeitung verlangt. Die Fotooptische Verarbeitung wird weiter an Bedeutung gewinnen, bestehende Lösungen bieten bereits ein akzeptables Niveau. Als Spezialist für forstliche Geoinformatik wird sich INTEND diesen Aufgaben zukünftig stellen, wobei wir uns auch wieder auf die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern freuen, denen wir an dieser Stelle die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit danken möchten.
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